Meine Motivation


Es ist das Unbekannte, das Abenteuer, welches mich seit jeher antreibt neue Wege zu fahren. Wird man sich bewusst, dass alle Wege und Straßen nur ein riesiges Spinnennetz bilden und -wie ein bekanntes Sprichwort schon sagt- nach Rom führen, möchte man diese einfach erkunden! Wohin führt der Weg, wohin der Pfad? Das kann ich auf meinen Touren alles miteinander vernetzen und kann so ständig mein Wegenetz erweitern.

Das ist meine Motivation!

Lange war mir nicht bewusst, was mich antreibt, was mich dazu motiviert, immer wieder auf‘s Rad zu steigen und zu fordern, mich übertrieben gesagt selbst zu quälen. 

Nicht die Ausblicke, nicht die Umgebung quälten mich die ersten Jahre auf dem Rad. Es war die Anstrengung und der tagelange Muskelkater danach. 

Jahre bewegte mich diese Frage im wahrsten Sinne des Wortes.

Waren es die Leute der Mountainbikergruppe, die mich motivierten? Schließlich steigerten sich meine Jahreskilometer dadurch enorm. 

Oder war es die neue, eher unbekannte Landschaft rund um meiner Heimat? 

Ich wollte schon immer wissen, wo die kleine, geschlängelte Straße jenseits des Hügels hinführt, was sich hinter diesem und jenem Wald verbirgt, ob es einen versteckten Platz im nirgendwo gibt, der noch nie von einem Menschen betreten worden ist.

Und vor allem: Wie Straßen, Wege und Pfade miteinander verbunden, gar vernetzt, sind.

Schon immer wollte ich danach suchen, wo diese Wege alle enden.

Wo nichts außer Natur ist.

Früher zumindest.

Heute weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es immer einen Weg gibt. Und wenn es der durch die kniehohen Brennnesseln ist.

Aus dem Anfangs materiellen Weg wurde ein symbolischer.

Erst mit dem Radfahren lernte ich das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“ richtig kennen und heute lebe ich dieses Sprichwort:


Meistens habe ich kein Ziel mehr und möchte die schönsten Straßen und Wege entdecken.

Aber auch wenn ich nun weiß, dass es (zumindest in unserer Gegend) kein Ende der Wege, kein Ende der Zivilisation gibt, bin ich dennoch motiviert.

Mindestens so wie vorher.


Seit über 2 Jahren entdecke ich nun die Welt mit meinem Rad und dem nötigsten Gepäck. 

Bikepacking sozusagen.

Was mich dazu antreibt?

Abenteuer! Ich möchte immer weitere neue Straßen, Pfade, Wege entdecken. Durch flache Täler brettern, aber auch Pässe bestreiten und die Abfahrten genießen. Ich möchte verschiedene Länder entdecken, verschiedene Regionen, die sich alle durch Kultur, Sprache und Architektur unterscheiden. Schon anhand der unterschieden Ortsschilder, der Straßenverhältnisse bekommt man ein Gefühl, wie das Landtickt.

Um möglichst viel zu sehen, am Tag zu erleben, wurden aus den Anfangs 100km-Bikepacking Etappen nahezu ein Ultra-Bikepacking rennen. 

Aber warum mache ich das, freiwillig, ohne irgendetwas dafür zu bekommen? 

Warum unternehme ich bis zu 576km lange Touren, ohne nur eine Minute zu schlafen?


Nach jahrelangem Überlegen bin ich zu einer Antwort gekommen:

Der Kontrast, die Zeit, die Wahrnehmung.


Wenn du Ultra-Langstrecken fährst ändert sich die Umgebung zwingend. Das ist auch nicht verwunderlich, denn du durchfährst ganze Regionen, überquerst Länder, Flüsse, viele Städte und unzähligeDörfer.

Du fährst flache Stecken in Tälern, kurbelst noch so viele Hügel hoch und bezwingst sogar Pässe.

Du startest im Tal bei heißen Temperaturen, denkst in dem Dampf darin zu ersticken und spürst wenige Stunden später die kalte, klare Gebirgsluft am Gipfel des Berges.

Vielleicht liegt dort sogar noch meterhoch Schnee.

Und keine Stunde später bist du wieder in der unaufhaltbaren Hitze im Tal.

Du durchquerst ganze Länder in einer Nacht, erlebst nach unzähligen Stunden Dunkelheit die Geburt, die Morgendämmerung, eines neuen Tages.

Das ist, was mich antreibt.